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Entschließung der Generalsynode der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
zur Erhaltung des Sonntags als Feiertag

(GVOBl. 2000 S. 3)

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Du sollst den Feiertag heiligen.
Was ist das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben,
daß wir die Predigt und sein Wort nicht verachten,
sondern es heilig halten, gerne hören und lernen.
(aus dem Kleinen Katechismus Martin Luthers)
Dieses Gebot Gottes fordert Ruhe neben der Arbeitswoche und lädt ein zum Dank an Gott. Zugleich erinnert jeder Sonntag an die Auferstehung Jesu Christi und schenkt Freiheit zur eigenen Gestaltung des Lebens.
Dieses Gebot hat das christliche Abendland geprägt: In die wöchentliche Arbeit kam ein wohltuender Rhythmus. Die Familie erhielt eine Chance für gemeinsam gestaltete Zeit. In der Gemeinde ist der Sonntag der Tag des Gottesdienstes, in dem Christen Vergebung und Segen empfangen. Eigene Formen der Freizeitgestaltung haben sich daneben herausgebildet.
Heute ist der Sonntag durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Interessen gefährdet, durch die er zum Werktag zu werden droht.
Auf den ersten Blick kann z. B. der verkaufsoffene Sonntag als Gewinn an persönlicher Freiheit empfunden werden. Es darf aber nicht übersehen werden, daß schon heute für viele der verkaufsoffene Sonntag eine Einschränkung ihrer Lebensmöglichkeiten bedeutet. Das Zusammenleben in unserer Gesellschaft würde durch den Verlust des Sonntags erheblichen Schaden nehmen.
Wir treten deshalb dafür ein, am Schutz des Sonntags festzuhalten. Wir fordern alle Christen auf, durch eigene Initiativen den Sonntag zu gestalten; wir fordern die Gemeinden auf, durch eigene Initiativen den Sonntag so zu gestalten, daß er in Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen Möglichkeiten des Dankens und der Besinnung anbietet und Gemeinschaft fördert.
Braunschweig, den 19. Oktober 1999
Der Präsident der Generalsynode
(Veltrup)